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Bräuche
Neujahr
Am Neujahrsmorgen gruppieren sich die Jungen und Mädchen im Alter von 4 bis 13 Jahren,
ziehen von Haus zu Haus und bringen den Bewohnern Glück- und Segenswünsche für das
kommende Jahr. Das neue Jahr wird lautstark mit Feuerwerkskörpern “angeschossen”.
Erst wenn die kleinen Glückssprüche zu Neujahr vorgetragen sind, gibt es als Gegengabe
Geldgeschenke und die Kinder ziehen zum Nächsten Haus.
Hexennacht
In der Nacht zum 1. Mai, der sogenannten Walburgisnacht, entfalten Hexen und Geister noch
einmal mit aller Macht ihr unheimliches Treiben. Doch die Dorfjugend versteht sich auf Hexen
genau so gut. Alles was nicht niet- und nagelfest ist, wird verschleppt und weggetragen - oft
nützt auch die größte Wachsamkeit nichts. Wenn am nächsten Morgen der Spuk vorbei ist,
muß so mancher sich aufmachen, um verschwundene Gegenstände wieder einzusammeln.
In Dennweiler-Frohnbach wurde da schon mal ein Auto auf einen Misthaufen gehoben und
am 1. Mai für einen Kasten Bier, gespendet vom Fahrzeughalter, wieder an seinen
eigentlichen Standort zurückgebracht.
Am Vorabend des 1. Mai wird ein mit einem grünen Kranz verzierter stattlicher Maibaum
aufgestellt.
Am Abend des 1. Mai wird das Maifeuer entfacht. Der tiefere Sinn des Maifeuers war der, dass
durch die reinigende Kraft der Flammen die bösen Mächte verscheucht werden.
Der Pfingstquack
In der Frühe des Pfingstsonntags sammeln sich die Jungen des Dorfes und ziehen mit einem
üppig geschmückten Leiterwägelchen von Haus zu Haus. Die “Quacke” wird mit Ginster,
Bremme und anderen Blumen geschmückt. Die Vorbereitungen dauern oft einige Tage, denn
der Pfingstwagen soll gut aussehen. Er wird von zwei Buben gezogen, andere tragen Körbe,
um die Pfingstgaben transportieren zu können. Vor jedem Haus wird das Quacklied aufgesagt.
Die Kerb
Unsere Kerb findet am Wochenende vor dem Gallustag statt. Schon mehrere Wochen vorher
beginnen die Vorbereitungen der Straußjugend. Dabei sind Dichter und Denker mit der
Erstellung der Straußrede befasst. Andere wiederum knüpfen die bunten Straußbänder, die
später an dem Kerwestrauß befestigt werden. Als Grundlage des Straußes dient eine Fichte,
die mit viel Mühe und Schnaps zuvor aus dem Wald geholt wird. Höhepunkt der
Vorbereitungen ist die Eichung der neuen Straußbuben (ein Liter Bier muß ohne abzusetzen
ausgetrunken werden). Dem Feste angepasst wird sich neu eingekleidet. Es ist üblich, daß
man Freunde und die “buckelige Verwandschaft” einlädt.
Die eigentliche Kerb beginnt mit dem Umzug der Straußjugend unter Beteiligung der
Kerwemusikanten. An der Gaststätte angekommen, wird der geschmückte Baum von den
stärksten Kerwebuben “gesteckt”. Dann erfolgt der Kerweruf:
“Straußbuwe, wem is die Kerb ..., unser..., sie lewe hoch .., un nochemol ...”.
Zwei ausgewählte Straußbuben berichten von den örtlichen Geschehnissen des abgelaufenen
Jahres in der sogenannten Straußrede.
Anschließend werden die “drei Ersten” getanzt. Am späten Nachmittag wird zu Kaffee und
Kuchen eingeladen.
Ein weiterer Höhepunkt ist der Frühschoppen am Montag. Gegen Abend wird die
Kerwebrezel ausgetanzt. Während die Musik spielt werden Blumensträußchen weitergereicht.
Derjenige, der bei der Unterbrechung der Tanzmusik das Sträußchen in Händen hat, muß die
Brezel und einen Kasten Bier bezahlen.
Am Kerwedienstag zieht die Straußjugend lautstark von Haus zu Haus und bittet um Speisen
und Getränke. Auch Geldspenden werden dankend angenommen. Nachdem die Eier in die
Pfanne geschlagen wurden, wird die Kerb begraben.
(Quelle: Festschrift 725 Jahre Dennweiler-Frohnbach 1270 -1995,
Geschichten von A - Z über eine sympatische Gemeinde)
Feste und Bräuche zählen
zu den schönsten
Kindheitserinnerungen.
Das ländliche Leben war ein
Regelwerk, das sich vor allem um
den mit Arbeit gefüllten Tag drehte.
Das Dorf, ein enges Netz von
Menschen, brauchte und unter-
stützte sich gegenseitig.
Gemeinsam Feiern
Feste und Bräuche stellten früher
eine willkommene Abwechslung zum
harten Alltag auf den Dörfern dar.
Sie waren die seltene Gelegenheit,
sich zu treffen, zusammen zu feiern
und Neuigkeiten auszutauschen.
Und vielleicht auch die Liebe des
Lebens kennenzulernen.